Alles ĂĽber Skitouren: Die Skitouren-Info von A bis Z

Schöffel Blog / 13.01.2022

Skitouren gehen bzw. Skibergsteigen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Ein Grund dafür ist bestimmt, dass im vergangenen Jahr die Lifte der Skigebiete geschlossen bleiben mussten.

Da kommt das Skitouren gehen gerade gelegen: Es vereint sportliches Ausdauertraining beim Aufstieg mit der schwungvollen Abfahrt in wundervoll verschneitem Gelände  Ě¶  unabhängig von Lift und Seilbahnanlage.

Doch bei dieser Wintersportart gibt es einiges zu beachten: Was brauchst Du für eine Skitour? Und was solltest Du über die Technik wissen? Wir haben für Dich in dieser Skitouren-Info alle wichtigen Informationen zusammengefasst.

Wir wünschen Dir bei Deinem Ich-bin-raus-Skitourenabenteuer viel Spaß.

#1 Die Skitourenausrüstung: alles, was Du am Berg für die Skitour brauchst

Nichts geht ohne die richtige Ausrüstung. Das gilt besonders beim Skitouren gehen. Als Tourengeher befindest Du Dich oftmals in nicht gesichertem Gelände, wo Gefahren wie Lawinen, Steinschläge oder Schneeblindheit drohen.

Zur Skitourengehen-Ausrüstung gehören folgende Dinge:

  • Skirucksack: In der Regel hat ein Skirucksack ein Volumen von 20 bis 35 Litern. Er besitzt ein separates Fach für die Notallausrüstung und Befestigungsmöglichkeiten für die Skier. Im Rucksack solltest Du Wechselkleidung, ein Erste-Hilfe-Set, Verpflegung, Getränke, Sonnencreme und eine topografische Karte der Skitour-Region mitnehmen. Ausreichend Flüssigkeit und viel Zucker sind für die Skitour besonders wichtig. Die topografische Karte hat im Idealfall einen Maßstab  von 1:25.000.
  • ABS-Rucksack: Ein ABS-Rucksack oder ein sogenannter Lawinenairbag erhöht Deine Überlebenschance im Lawinenfall. Kommt es zur Lawinenauslösung, sorgt der ABS-Rucksack  ̶  bei rechtzeitiger Auslösung  ̶  für mehr Auftrieb. So bleibst Du eher an der Oberfläche und im besten Fall der Kopf über dem Schnee. Entweicht die Luft des Airbags später, bleibt ein Hohlraum, in dem Verschüttete mehr Raum und Luft zum Atmen haben. Der ABS-Rucksack ist die Alternative zum Skirucksack und bietet genügend Raum für Dein Equipment.
  • Notfallausrüstung: Diese besteht aus einem Lawinensuchgerät (kurz: LVS-Gerät), einer Lawinensonde und einer Lawinenschaufel. All das benötigst Du als Tourengeher, um bei Lawinengefahr am Berg vorbereitet zu sein und damit Du verschüttete Personen im Notfall schnell finden und retten kannst. Das LVS-Gerät mit vollgeladenen Batterien solltest Du zu jeder Zeit am Körper tragen, damit Du selbst im Fall einer Verschüttung gefunden werden kannst.
  • GPS-Gerät: Wenn Du bei Deiner Skitour im freien Gelände unterwegs bist, kann es immer wieder vorkommen, dass Du keinen Handyempfang hast. Das GPS-Gerät ist ein verlässliches Orientierungsmittel, um auf der Route Deiner Skitour zu bleiben.
  • Helm: Die meisten Unfälle auf Skitouren passieren unabhängig von Lawinen. Verletzungen entstehen häufig durch Stürze im Gelände. Deshalb ist ein Ski-Helm unerlässlich für die Skitourenausrüstung.
  • Skibrille oder Sonnenbrille: Die Skitour macht am meisten Spaß, wenn die Sonne scheint. Doch eine Gefahr, die dabei oft unterschätzt wird, ist die Schneeblindheit. Abhilfe schafft eine Skibrille oder Sonnenbrille. Die Skibrille brauchst Du dann auch für die Abfahrt, um die Augen vor Schnee und Wind zu schützen.
  • Skireparaturset: Unter der Schneedecke versteckt, befinden sich oftmals Steine oder Felsen. Diese können bei der Skitour Schäden an den Deinen Tourenski verursachen. Deshalb solltest Du immer ein Skireparaturset dabeihaben.
  • Stöcke: Stöcke helfen Dir beim Aufstieg und geben Dir bei der Abfahrt die nötige Balance. Achte darauf, dass sie verstellbar sind und große Teller haben.

#2 Der Biwaksack: für die Notlage am Berg

So schön das Bergabenteuer auch ist, dem Berg solltest Du stets den nötigen Respekt zollen. Es kann jederzeit zu unerwarteten Notlagen kommen. Deshalb gehört zu jeder Skitourengehen-Ausrüstung ein Biwaksack. Er schützt Dich vor Kälte, denn in den Bergen kann es gerade nachts richtig kalt werden.

Ein Biwaksack ist eine winddichte und oft wasserdichte Hülle für den Schlafsack. In Notfällen ist er ein wahrer Lebensretter. Wie sollte ein Biwaksack beschaffen sein? Er sollte keine Zugluft durchlassen und vor Feuchtigkeit und Kälte schützen. Deshalb musst Du beim Kauf besonders auf die Qualität achten.

 

#3 Die Tourenbindung: mit der richtigen Bindung zum vollen Berg-Genuss

Bei Tourenbindungen unterscheidet man zwischen zwei Arten: der Rahmenbindung und Pin-Bindung für Tourenski. Tourenbindungen verfügten über zwei Modi, einem Aufstiegsmodus und einem Abfahrtsmodus. Im Aufstiegsmodus ist die Ferse frei und ermöglicht eine natürliche Schrittbewegung. Im Abfahrtsmodus ist die Ferse fest mit der Bindung verbunden  ̶  für den perfekten Abfahrtschwung. Neuere Modelle verfügen über Steighilfen, die den Aufstieg im steileren Gelände enorm erleichtern.

  • Die Rahmenbindung ist der Klassiker unter den Tourenbindungen. Sie besteht aus Vorderbacken und Fersenteilen, in die man – ähnlich wie beim klassischen Skischuh – mit dem Skischuh einsteigen kann. Beim Aufstieg hebt sich der gesamte Rahmen der Bindung an. Rahmenbindungen sind im Vergleich zur Pin-Bindung für Tourenski schwerer, weshalb man mehr Kraft beim Aufstieg benötigt. Dennoch sind sie sehr beliebt, da die Kraftübertragung bei der Abfahrt sehr gut ist und sie kompatibel mit nahezu jedem Skischuh sind.
  • Die Pin-Bindung für Tourenski stellt die Innovation bei den Tourenbindungen dar. Zwei Stahlstifte an den Vorderbacken des Skis, die sogenannten Pins, rasten in eine Aufnahme (Pin-Inserts) an den speziell dafür vorgesehenen Skitourenschuhen ein. Der Vorteil dieser Bindungen ist: Du läufst wesentlich natürlicher als mit der Rahmenbindung. Der Nachteil: Du benötigt speziell dafür vorgesehene Tourenskischuhe mit Pin-Insert.

#4 Die richtigen Skier und Schuhe: Tourenski und Tourenskischuhe

Wer denkt, er könnte mit normalen Skiern den Berg erklimmen, hat weit gefehlt. Dieses Abenteuer machst Du nur einmal. Denn für eine Skitour benötigst Du spezielle Skitourenausrüstung: Skitourenski und Skitourenschuhe.

  • Skitourenski sind leichter als normale Abfahrtsski  ̶  dank leichterem und flexiblerem Holzkern. Da ein Tourenski weitaus höheren Anforderungen ausgesetzt ist, ist der Ski biegsamer und hat eine größere Torsion. Ein weiterer Unterschied: Die Tourenskier sind breiter und verfügen über eine Rockerkonstruktion, sie sind also leicht konvex. Die Skier haben somit einen größeren Auftrieb im Tiefschnee und sind leichter im Handling.
  • Skitourenschuhe sind spezielle Skischuhe, die leichter sind als herkömmliche Skischuhe und sich für den Aufstieg und Abstieg unterschiedlich einstellen lassen. Bei Skitourenschuhen ist darauf zu achten, dass der Skischuh zur Tourenbindung passt. Eine Orientierung geben TÜV-Zertifizierungen. Anhand dieser ist ersichtlich, welcher Skitourenschuh zu welcher Tourenbindung passt. Pin-Bindungen für Tourenski benötigen, wie bereits erwähnt, Skitourenschuhe mit spezieller Pin-Aufnahme (Pin-Insert).

 

#5 Die Skitour-Bekleidung: Tipps zur richtigen Kleidung

Es gilt das Zwiebelprinzip für die Skitour: beim Aufstieg dünn und atmungsaktiv, bei der Abfahrt warm und winddicht.

Gerade beim Aufstieg kommst Du ins Schwitzen, deshalb ist dünne, atmungsaktive und feuchtigkeitsabweisende Kleidung wichtig. Hier solltest Du ein atmungsaktives Shirt, eine feuchtigkeitsabweisende Soft-Shelljacke und eine bequeme Skitourenhose tragen. Dünne Handschuhe und ein Stirnband schützen Deine Hände und Deinen Kopf.

Für die Gipfelrast und die rasante Abfahrt solltest Du an Wechselkleidung denken. Eine warme Jacke mit Primaloft- oder Daunenfütterung sowie ein wärmendes, atmungsaktives Shirt, dicke Handschuhe und eine Mütze sind ideale Kleidungsstücke. Denk für der Abfahrt unbedingt an Deinen Helm.

All das gehört zur Skitourenausrüstung und passt perfekt in Deinen Skirucksack. Bist Du noch auf der Suche nach der richtigen Kleidung? Bei Schöffel findest Du die beste Kleidung für Deine Skitour.

#6 Harscheisen oder Crampons: die Steighilfe zur Erleichterung des Aufstiegs

Harscheisen, oder auch Crampons: Das sind die Steigeisen der Skitourengeher. Harscheisen, im englischen Crampons genannt, sind Krallen aus Metall oder Aluminium, die in die Skitourenbindung eingesetzt werden.

Sie erleichtern dem Skitourengeher den Aufstieg auf harschigem, also angefrorenem Schnee oder auf eisigem Untergrund. Die Spitzen, die sich an der Seite der Harscheisen befinden, werden beim Aufstieg in den Schnee gedrückt und verhindern somit das Abrutschen. Sie kommen zum Einsatz, wenn Skitourenfelle nicht mehr genügten Halt bieten.

 

#7 Das richtige Fell: Kunstfell oder Mohairfell  Ě¶  wo liegt der Unterschied?

Abhilfe vor dem Abrutschen auf dem Schnee bieten Skitour-Felle. Sie werden vor dem Aufstieg an den Tourenski angebracht. Steigfelle bestehen aus einem synthetischen Trägermaterial und lassen sich mit einer Klebefläche und Haken am Tourenski fixieren.

Die Unterseite der Skitour-Felle besteht entweder aus synthetischem Fell oder aus hochwertigen Mohair-Fell. Mohair ist eine Naturfaser. Es handelt dabei sich um die Haare der Angoraziege. Das synthetische Kunstfell besteht aus Nylon.

Mohair-Felle halten während der Skitour länger, da sie wasserabweisend sind. Außerdem haben sie bei niedrigen Temperaturen einzigartige Gleit- und Bremseigenschaften. Allerdings sie sind in der Anschaffung teurer und insgesamt weniger langlebig als Kunstfelle.

#8 Skitouren-Gehtechnik: von Bogentreten bis Spitzkehre

Es gibt verschiedene Skitour-Gehtechniken, die Du beim Skitouren gehen kennen und können solltest. Dabei handelt es sich um Folgende:

  • Spitzkehre: Sie kommt bei Hängen mit mehr als 30 Grad Neigung zur Anwendung. Damit Du hier um die Kurve kommst, benötigst Du die Spitzkehre. Wie funktioniert das? Zunächst trittst Du ein Plateau aus, dann setzt Du den Ski zur Bergseite hin um 180 Grad in die gewünschte Richtung. Verlagere Dein Gewicht und ziehe den „Talski“ nach.
  • Kurvengehen: Bei einer Hangneigung von weniger als 30 Grad erfolgt der Richtungswechsel durch Kurvengehen. Das ist eine Kombination von Bogenlaufen und Bogentreten. Beim Bogenlauf wird der Ski um die Skispitze umgesetzt. Beim Bogentreten wird der Ski um das Skiende umgesetzt.
  • Schlurfschritt: Der Schlurfschritt ist ähnlich zum normalen Gehen, nur dass Du hier die Beine nicht anhebst. So gleitet der Ski ruhig und gleichmäßig über die Skioberfläche.

 

#9 Lawinen: die richtige Einschätzung der Lage am Berg

Neben der bereits erwähnten Notfallausrüstung mit Lawinensonde, Lawinenschaufel und Lawinensuchgerät ist die richtige Einschätzung der Lawinenlage vor Ort besonders wichtig für Deine Sicherheit beim Skitouren gehen.

Dazu gehört zunächst die Beurteilung der Hangneigung auf Karten, mit Hangneigungstools oder durch Messungen im Gelände. Daneben solltest Du die Exposition, also die Ausrichtung des Hangs, beurteilen können und weitere Hintergrundinformationen zur Region und dem Gelände beachten. Des Weiteren solltest Du den Lawinenbericht und die Lawinenwarnstufe für den Tag der Skitour prüfen.

Wenn Du Dir unsicher bist, was die Beurteilung der Lawinenlage angeht, informiere Dich vor Ort bei Bergschulen, Bergführern oder den regionalen Alpenvereinen. Du solltest nie ohne Lawinenkenntnisse auf Skitour gehen. Es gibt zahlreiche Kurse zur Lawinenkunde, die Du besuchen kannst. Alternativ kannst Du auch eine geführte Skitour mit einem erfahrenen Guide machen.

#10 Skitourenarten: von der Skitour auf der Piste bis zum Gelände

Möchtest Du auf Skitour gehen, hast Du mehrere Möglichkeiten. Entweder Du gehst Skitouren auf der Piste oder im Gelände:

  • Skitouren auf der Piste haben den Vorteil, dass die Pisten gesichert sind. Lawinengebiete und Lawinenlage sind von den Experten vor Ort bereits geprüft und abgeschätzt worden. Aber nicht in jedem Skigebiet sind Skitouren erlaubt. Informiere Dich deshalb vorab. Zudem besteht die Gefahr, beim Aufstieg von herabfahrenden Alpin-Skifahrern und bei Skitouren in der Nacht von Pistenraupen übersehen zu werden. Außerdem solltest Du darauf achten, nachts die Seile, die Pistenraupen an steilen Hängen spannen, nicht zu übersehen.
  • Skitouren im Gelände haben den Reiz, dass Du in der Regel fast ungestört und allein in der unberührten Natur unterwegs bist. Dennoch besteht hier die Gefahr von Lawinen und ungesichertem Gelände. Deshalb solltest Du Dich sowohl im Gelände als auch im Bereich Lawineneinschätzung auskennen.

Der Schweizer Alpen Club hat eine Skala zur Beurteilung der Schwierigkeiten von Skitouren entwickelt. Die SAC-Schwierigkeitsskala besteht aus sieben Schwierigkeitsgraden  ̶  von einfach (Grad L) bis zu extrem schwierig (Grad EX). Hier kannst Du Dich vorab über die Schwierigkeit Deiner geplanten Tour informieren.

 

#11 Vorbereitung ist das A und O: so triffst Du die richtigen Vorbereitungen für Deine Skitour

Vorbereitung ist bei Deiner Skitour das A und O. Prüfe deshalb vorab die Lawinen- und Wetterverhältnisse. Beurteile das Gelände und, wenn Du in der Gruppe unterwegs bist, beurteile das Können Deiner Gruppe. Achte auf die Vollständigkeit Deiner Skitourenausrüstung und trage das LVS-Gerät jederzeit bei Dir. Mach zuvor noch einen LVS-Check, um die Funktionsfähigkeit Deines Lawinensuchgerätes zu überprüfen. Zur Beurteilung der Lage vor Ort gibt es für Tourengeher noch weitere Entscheidungshilfen, wie die SnowCard, Stop-or-Go und die 3x3-Filtermethode. Fühlst Du Dich körperlich fit und hast Du alle Vorkehrungen getroffen, dann steht Deiner Skitour nichts mehr im Wege.

Perfekt vorbereitet für Deine Skitour  ̶  mit der Skitouren-Info von Schöffel

Du hast richtig Lust, endlich zum Skitouren gehen zu starten? Was Du für die Skitour brauchst und was zu beachten ist, haben wir Dir in unserem Skitouren-Lexikon mitgegeben. Praktische Tipps findest Du auch in unserem Artikel für Skitouren-Anfänger.

Fehlt Dir noch die richtige Kleidung? Wirf einfach einen Blick in unseren Online-Shop und finde genau die richten Jacken, Hosen, Shirts und Accessoires für Dein Ski-Touring-Abenteuer im Schnee. Wir wünschen Dir viel Spaß und Sicherheit auf Deiner Ich bin raus-Skitour.

Lass Dich inspirieren.

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