Nepal im November: Höhenluft, atemberaubende Gipfel und eine Reise zu den eigenen Grenzen!

Schöffel Blog / 07.02.2024

Diese Reportage ist eine Liebeserklärung an die unwirkliche Schönheit der Everest Höhenwege und die faszinierende Herausforderung der Island Peak Tour. Mit klarer Luft, mildem Wetter und spektakulären Ausblicken ist der November die perfekte Zeit für Abenteurer, wie unsere Kathi aus der #schöffelhikingcrew, die sich den Herausforderungen Nepals gestellt hat und Dich in diesem Beitrag ihre Reise miterleben lässt.

@kraxlkathi

Hi, ich bin...

...Kathi und wohne in München. Ich habe ein Fabel für Sonnenuntergänge und liebe es Zeit draußen zu verbringen.

📸 photos by @kraxlkathi | #schöffelhikingcrew

Hier bin ich gerne unterwegs...

Am Wochenende findet man mich so gut wie immer in den Bergen, egal ob Bergtouren, Klettersteige oder Skitouren. Am liebsten bin ich im Karwendel unterwegs, aber auch die Dolomiten haben mein Herz verzaubert.

Das hättet Ihr nicht von mir gedacht...

Obwohl ich am Berg noch nie Höhenangst hatte, auch bei diversen Hochtouren noch nie Probleme hatte, kann ich Kletterfilme nur mit Überwindung und schwitzigen Händen anschauen. Wenn ich daran denke, geht es schon wieder los ;D

Was ist Dein bisheriges Lieblingsteil von Schöffel?

Aktuell liebe ich die Hardshell Skijacke, weil ich sie überall schnell drüberziehen kann und sie komplett wasserdicht ist.

@kraxlkathi
Ich bin stärker, als ich manchmal selbst glaube!

Was steht auf Deiner Bucketlist?

  • Alpenüberquerung mit dem Rennrad
  • große Reibn (Skitour in Berchtesgaden)
  • Matterhorn-Besteigung
  • erste 6.000er Besteigung - mit Nepal abgehakt

Als nächstes bin ich...

...erstmal zum Schnorcheln und Tauchen auf den Philippinen. 

Welcher Part Deiner Nepal-Tour hat Dir am meisten getaugt?

Das absolute Highlight meiner Nepal-Tour war eindeutig die Nacht im Zelt. Die aufregende Stimmung kurz vor dem nächtlichen Aufstieg und dann, bei Sonnenaufgang, zum ersten Mal über 6.000 Meter zu stehen, mit einem atemberaubenden Blick auf die höchsten Berge der Welt, war unvergesslich! Aber ich habe es auch sehr genossen nachmittags nach Ankunft in der Lodge am Feuer oder draußen in der Sonne zu sitzen und ein Buch zu lesen - komplett abgeschottet von der Außenwelt.

Hast Du Dich zu jeder Zeit wohlgefühlt?

Unterwegs am Berg habe ich mich zu jeder Zeit wohl gefühlt. Abends in den Lodges war es manchmal sehr anstrengend, wegen der Kälte, mangelnder Hygiene und den vielen Menschen.

Was macht so eine Tour zu einer Besonderheit?

Eine solche Tour ist für mich stets mehr als nur eine Reise - sie ist ein emotionales Abenteuer, das den Körper und die Seele gleichermaßen herausfordert und bereichert. Es ist faszinierend zu beobachten, wie der eigene Körper sich an die Belastung anpasst und welche beeindruckenden Strecken man aus eigener Kraft zurücklegen kann. Diese Erfahrung rückt das Bewusstsein zurecht, wie wenig Materielles im Leben wirklich vonnöten ist.

Doch nicht nur die physische Herausforderung macht diese Tour zu etwas Besonderem. Die Einheimischen, mit ihrer herzlichen und zugänglichen Art, verleihen der Reise eine einzigartige Note. Es fühlt sich an, als würde man von der Gemeinschaft aufgenommen und als Teil des Ganzen wahrgenommen. Diese Begegnungen hinterlassen bleibende Eindrücke und tragen wesentlich dazu bei, dass die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

Die Reise birgt zudem spirituelle Höhepunkte, die selbst in Höhen über 5.000 Metern zu finden sind. Diese Orte strahlen eine besondere Energie aus und vermitteln ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit der Natur.

Und dann ist da noch das nepalesische Essen, das einen kulinarischen Höhepunkt darstellt.

Aber was nehme ich letztendlich für mich selbst von dieser Tour mit? Dankbarkeit, dass ich die Reise ohne Probleme, ohne Krankheiten oder andere Hindernisse, erleben und in vollen Zügen genießen durfte. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich stärker bin, als ich manchmal selbst glaube. Und es tut unglaublich gut, das Handy gegen ein gutes Buch zu tauschen, die Natur zu erleben und die eigene Stärke und Gelassenheit zu entdecken.

Hast Du während der Tour mit dem Gedanken gespielt aufzugeben?

​​​​​​​Ich habe mich darauf eingestellt, dass ich die Tour abbrechen muss, falls ich höhenkrank werde, was aber zum Glück nicht passiert ist. Sonst hatte ich diesen Gedanken nicht.

Wie war das Gefühl am Gipfel?

​​​​​​​Große Freude und riesen Stolz es geschafft zu haben. Aber ich war auch sehr fokussiert auf den Abstieg, da noch ein weiter Weg bevor stand (5-7h Gehzeit, Abseilen, Gletscherüberquerung etc.). Die Passüberquerungen, also quasi das Überschreiten der Bergkämme (> 5.000 m), waren für mich und auch in der Gruppe vom Gefühl her emotionaler, da man noch nicht ausreichend akklimatisiert ist und die Touren deswegen deutlich anstrengender sind.

Welche Ängste/Bedenken hattest Du auf der Tour? Wie bist Du damit umgegangen?

​​​​​​​Ich hatte Angst, dass ich körperlich nicht fit genug bin, da die Touren in der Höhe viel anstrengender sind als gedacht. Ich hatte zudem wirklich Bedenken, dass ich höhenkrank werde, da ich oft beim Abstieg starke Kopfschmerzen hatte. Und ich hatte große Sorge mich bei anderen anzustecken, da in den Unterkünften einige Krankheiten kursiert sind und dann die Tour vorbei gewesen wäre.

Wie ich damit umgegangen bin? Ich würde auf jeden Fall jedem empfehlen eine Bezugsperson mitzunehmen, die einen in solchen Situationen sehr gut kennt. Mein Freund war dabei und eine große Stütze für mich. Gemeinsam kann man die Tour dann Tag für Tag angehen.

Eckdaten zu Kathis Tour

Die Tour-Eckdaten geben schon einen Vorgeschmack auf das Abenteuer:

  • Ort: Sangarmatha Nationalpark (Khumbu bzw. Everest Region)
  • Über die Pässe Cho La (5.360 m), Renjo La (5416 m) und Kongma La (5.538 m)
  • Hauptgipfel Island Peak (6.189 m) mit einer Übernachtung im Basecamp (Zelt)

Die Tour erstreckt sich über insgesamt etwa 190 Kilometer und umfasst dabei beeindruckende 12.000 Höhenmeter. Kathis Abenteuer wurde auf 18 Tage verteilt, wobei jede Etappe sie mit neuen landschaftlichen Herausforderungen und atemberaubenden Ausblicken erwartete. Während dieser intensiven Tour hat Kathi in sogenannten Tee-Häusern übernachtet, die nicht nur als Unterkunft, sondern auch als authentische Begegnungsorte dienen, um die lokale Kultur und Gastfreundschaft zu erleben. Die Reise verspricht somit nicht nur sportliche Höchstleistungen, sondern auch ein eindrucksvolles Eintauchen in die einzigartige Atmosphäre und Traditionen der Region.

Kathis persönliche Highlights

Wie so oft sind es vor allem die Begegnungen mit Menschen, die inspirieren und langfristig im Gedächtnis bleiben. Das wurde Kathi auf ihrer Tour wieder einmal bestätigt und besonders bewusst. Aber auch die persönlichen Glücks- und Erfolgsmomente bleiben ihr natürlich in Erinnerung. Genauso wie die atemberaubenden Naturschauspiele, die sie erleben durfte. Aber lies selbst, wie Kathi ihre Highlights zusammenfasst:

  1. Die Gastfreundschaft der Einheimischen hat mich wirklich überwältigt. Trotz Armut strahlen die Menschen vor Glück, wenn sie helfen können.
  2. Der Aufstieg zum Island Peak in der Dunkelheit um 01:00 Uhr nachts war unvergesslich.
  3. Der Sonnenaufgang auf dem Gletscher an der Gipfelwand war atemberaubend und die Ausblicke von den drei Pässen – einfach magisch.
  4. Besonders beeindruckend war es, zum ersten Mal die majestätischen Gipfel des Mount Everest, Lhotse und Ama Dablam zu sehen.
  5. Ach ja, und der Flug bei Sonnenaufgang von Kathmandu nach Lukla in einer 10-Mann-Propeller-Maschine war ein Erlebnis für sich.
NEPAL HIGHLIGHTS
Meine persönlichen Highlights? Da gibt es so viele!

Tipps zur Vorbereitung

Hier sind paar wichtige und hilfreiche Tipps, die Dir den Weg zu einem erfolgreichen und erfüllenden Himalaya-Abenteuer ebnen. Kathi teilt ihre Erfahrungen mit Dir:

  1. Du solltest Dich auf dem höchsten Level Deiner persönlichen körperlichen Fitness befinden: lange Trainingstouren im Vorfeld mit ca. 1.500 – 2.000 hm pro Tagestour, um dann den Aufstieg auf den 6.000er auch genießen zu können
  2. Wenn man den Island Peak mitmachen möchte, dann ist Hochtourenerfahrung obligatorisch
  3. Mental auf hygienische Zustände einstellen: körperliche Höchstleistung wird unter den widrigsten Bedingungen (keine Dusche, Trinkwasser, ständige Kälte etc.) verlangt, ebenso auf Krankheiten einstellen (Gipfelpush bei uns nur 6/12 Teilnehmern, da der Körper in dieser Höhe sich von Krankheiten nicht schnell genug regenerieren kann)
  4. Ausrüstung ist essenziell: vorab mit Bergführer oder Agentur in Verbindung setzen und abstimmen
  5. Die Höhe sollte man nicht unterschätzen, bestenfalls weiß man vorher, wie der eigene Körper ab 3.000 – 4.000 m über Meereshöhe reagiert

Fazit zur Nepal Tour

Insgesamt war diese Reise eine körperliche und mentale Grenzerfahrung, die mich meine Limits besser kennenlernen ließ. Ich kann es jedem empfehlen, der sich neuen Herausforderungen stellen möchte und dabei Nepal entdecken will. Die Landschaft dort ist einzigartig und mit "unseren" Alpen nicht zu vergleichen.

10 % Gutschein

Newsletter Anmeldung

Melde Dich für den Newsletter an und erhalte einen 10 % Gutschein als Dankeschön!

Das könnte Dich auch interessieren

Nach oben
Lädt