Was steht auf Deiner Bucketlist?
- Alpenüberquerung mit dem Rennrad
- große Reibn (Skitour in Berchtesgaden)
- Matterhorn-Besteigung
- erste 6.000er Besteigung - mit Nepal abgehakt ✓
Als nächstes bin ich...
...erstmal zum Schnorcheln und Tauchen auf den Philippinen.
Welcher Part Deiner Nepal-Tour hat Dir am meisten getaugt?
Das absolute Highlight meiner Nepal-Tour war eindeutig die Nacht im Zelt. Die aufregende Stimmung kurz vor dem nächtlichen Aufstieg und dann, bei Sonnenaufgang, zum ersten Mal über 6.000 Meter zu stehen, mit einem atemberaubenden Blick auf die höchsten Berge der Welt, war unvergesslich! Aber ich habe es auch sehr genossen nachmittags nach Ankunft in der Lodge am Feuer oder draußen in der Sonne zu sitzen und ein Buch zu lesen - komplett abgeschottet von der Außenwelt.
Hast Du Dich zu jeder Zeit wohlgefühlt?
Unterwegs am Berg habe ich mich zu jeder Zeit wohl gefühlt. Abends in den Lodges war es manchmal sehr anstrengend, wegen der Kälte, mangelnder Hygiene und den vielen Menschen.
Was macht so eine Tour zu einer Besonderheit?
Eine solche Tour ist für mich stets mehr als nur eine Reise - sie ist ein emotionales Abenteuer, das den Körper und die Seele gleichermaßen herausfordert und bereichert. Es ist faszinierend zu beobachten, wie der eigene Körper sich an die Belastung anpasst und welche beeindruckenden Strecken man aus eigener Kraft zurücklegen kann. Diese Erfahrung rückt das Bewusstsein zurecht, wie wenig Materielles im Leben wirklich vonnöten ist.
Doch nicht nur die physische Herausforderung macht diese Tour zu etwas Besonderem. Die Einheimischen, mit ihrer herzlichen und zugänglichen Art, verleihen der Reise eine einzigartige Note. Es fühlt sich an, als würde man von der Gemeinschaft aufgenommen und als Teil des Ganzen wahrgenommen. Diese Begegnungen hinterlassen bleibende Eindrücke und tragen wesentlich dazu bei, dass die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.
Die Reise birgt zudem spirituelle Höhepunkte, die selbst in Höhen über 5.000 Metern zu finden sind. Diese Orte strahlen eine besondere Energie aus und vermitteln ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit der Natur.
Und dann ist da noch das nepalesische Essen, das einen kulinarischen Höhepunkt darstellt.
Aber was nehme ich letztendlich für mich selbst von dieser Tour mit? Dankbarkeit, dass ich die Reise ohne Probleme, ohne Krankheiten oder andere Hindernisse, erleben und in vollen Zügen genießen durfte. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich stärker bin, als ich manchmal selbst glaube. Und es tut unglaublich gut, das Handy gegen ein gutes Buch zu tauschen, die Natur zu erleben und die eigene Stärke und Gelassenheit zu entdecken.
Hast Du während der Tour mit dem Gedanken gespielt aufzugeben?
Ich habe mich darauf eingestellt, dass ich die Tour abbrechen muss, falls ich höhenkrank werde, was aber zum Glück nicht passiert ist. Sonst hatte ich diesen Gedanken nicht.
Wie war das Gefühl am Gipfel?
Große Freude und riesen Stolz es geschafft zu haben. Aber ich war auch sehr fokussiert auf den Abstieg, da noch ein weiter Weg bevor stand (5-7h Gehzeit, Abseilen, Gletscherüberquerung etc.). Die Passüberquerungen, also quasi das Überschreiten der Bergkämme (> 5.000 m), waren für mich und auch in der Gruppe vom Gefühl her emotionaler, da man noch nicht ausreichend akklimatisiert ist und die Touren deswegen deutlich anstrengender sind.
Welche Ängste/Bedenken hattest Du auf der Tour? Wie bist Du damit umgegangen?
Ich hatte Angst, dass ich körperlich nicht fit genug bin, da die Touren in der Höhe viel anstrengender sind als gedacht. Ich hatte zudem wirklich Bedenken, dass ich höhenkrank werde, da ich oft beim Abstieg starke Kopfschmerzen hatte. Und ich hatte große Sorge mich bei anderen anzustecken, da in den Unterkünften einige Krankheiten kursiert sind und dann die Tour vorbei gewesen wäre.
Wie ich damit umgegangen bin? Ich würde auf jeden Fall jedem empfehlen eine Bezugsperson mitzunehmen, die einen in solchen Situationen sehr gut kennt. Mein Freund war dabei und eine große Stütze für mich. Gemeinsam kann man die Tour dann Tag für Tag angehen.