Am Gletscher wandern in Grindelwald
Das Dorf Grindelwald wird auch „Gletscherdorf Grindelwald“ genannt, was sicher an den beiden Gletschern in unmittelbarer Nähe des Ortes, dem Oberen und dem Unteren Grindelwaldgletscher liegt. Im 19. Jahrhundert wurde der Ort bekannt dafür, dass sich nirgendwo sonst die ganze Wucht des ewigen Eises so intensiv und nah erleben ließen. Trotz des Umstandes, dass die beiden Gletscher im Zuge der Erderwärmung vor allem in den letzten 25 Jahren stark an Fläche und Masse verloren haben, sind sie nach wie vor beliebte Tourenziele für Wanderer. Auch Dein Ich bin raus-Abenteuer kann zu einer Gletscher-Wanderung in Grindelwald werden. Du kannst entweder beide Gletscher unabhängig voneinander besuchen oder sie auf einer langen Tour erkunden.
Wandern am Unteren Grindelwaldgletscher
Am Fuße des 3.970 Meter hohen Eiger beginnen viele Wanderungen, aber nicht alle führen Dich in die von vielen Wanderern geliebte Bergidylle. Du kannst auch durch die Schlucht des Unteren Grindelwaldgletschers wandern und Dich mit einem einzigartigen Naturschauspiel und einer kleinen Portion Einsamkeit belohnen. Starten kannst Du im Örtchen Grindelwald Richtung Grindelwald Grund. Schon gleich bekommst Du hier die erste Attraktion des Gletschers geboten: Eine einen Kilometer lange Schlucht breitet sich vor Dir aus, in der Du auf künstlichen Stegen das tosende Schmelzwasser der Lütschine überqueren kannst. Zu beiden Seiten ragen dabei glattgeschliffene Schluchtwände mehr als 100 Meter in die Höhe. Mit seinen Tunnels und Felsgalieren, dem rosa und grünen Marmor und der markanten Schliffe der Felswände zeigt sich Dir der Untere Grindelwaldgletscher von seiner urtümlichsten und vielleicht schönsten Seite, bevor Du Deine Wanderung in Richtung Faulhorn und Schwarzhorn vorbei an der Eiger-Nordwand fortsetzt.
Wandern am Oberen Grindelwaldgletscher
Vom Wetterhorn aus (wenn Du hier starten möchtest) kannst Du zum sogenannten Schopf wandern, auf dem auch die Gletscher-Bar steht, die früher direkt neben dem ewigen Eis gelegen war. Wo sich früher der Obere Grindelwaldgletscher mit seiner schneemassigen Zunge ausgebreitet hatte, findest Du heute auf dem Plattenschluss 890 Treppenstufen, die über die Gletscherschlifffelsen nach oben führen. Wenn Du die Zunge des Gletschers sehen möchtest, musst Du mittlerweile tief in die Gletscherschlucht hinein wandern. Von dort kannst Du wieder zurücklaufen, die Treppen hinab und zur Brücke über die Schwarze Lütschine, die vom Gletscher gespeist wird. Dein weiterer Weg führt Dich zum Chalet Milchbach, das früher am Oberen Grindelwaldgletscher lag und heute mitten im Wald steht. Auf dem Weg nach unten Richtung Unterem Grindelwaldgletscher durchquerst Du auch einen 150 Meter langen Tunnel, der zum Schutz der Wanderer durch die steinschlaggefährdeten Plattenschlüsse von Breitlouwina zum Pfingstegg führt.