Powdern: Wie du den perfekten Pulverschnee findest

Schöffel Blog / 18.12.2022

Wenn Gipfel und Berge tiefverschneit daliegen, juckt es einen in den Beinen: Nichts wie auf die Skier und rein in den Tiefschnee! Damit Du beim Freeriding in den vollen Ski-Genuss kommst, muss der Schnee allerdings passen, denn – Skifahrer wissen – Schnee ist nicht gleich Schnee! Wir erklären Dir, was den perfekten Schnee zum Freeriding ausmacht.

Außerdem haben mit einer echten Tiefschnee-Expertin gesprochen: Ricarda von Powderchase verrät Dir im Interview, wie Du den optimalen Spot zum Powdern findest.

 

Schneearten zum Tiefschneefahren

Jeder Schnee kann Tiefschnee sein, aber nicht jeder Tiefschnee eignet sich zum Skifahren! In tiefem Pappschnee, Harsch und Sulz wirst Du auf Skiern nur wenig Spaß haben. Der beste Schnee zum Skifahren abseits der Pisten ist, wie jeder weiß, ein luftig-lockerer Pulverschnee. Auf diesem Champagner Powder, fühlt sich die Freeride-Fahrt an, als würdest Du über die Schneedecke schweben.

Wie entsteht Pulverschnee?

Pulverschnee zeichnet sich dadurch aus, dass er besonders trocken ist und daher auch unter Druck nicht verklebt. Er entsteht, wenn die Schneeflocken während ihres Falls abkühlen und gefrieren. Die besten Bedingungen für diesen Vorgang findet man in Höhenlagen und bei sehr niedrigen Temperaturen.

Was ist der Unterschied zwischen Champagner Powder und Pulverschnee?

Der Unterschied zwischen Champagner Powder und normalem Pulverschnee liegt im Feuchtigkeitsanteil. Schnee ist umso lockerer, je trockener er ist. Bei normalem Pulverschnee liegt der Feuchtigkeitsanteil über zehn Prozent. Champagner Powder hat dagegen nur eine Feuchtigkeit von maximal acht Prozent, was diesen Schnee so besonders locker und zum Liebling aller Skifahrer macht.

Sicherheit beim Powdern

Grundwissen in Lawinenkunde und der Blick in den Lawinenbericht sollte beim Freeriden selbstverständlich sein. Die aktuelle Lawinengefahr wird durch eine fünfstufige Skala definiert:

  • Stufe 1: geringe Lawinengefahr
  • Stufe 2: mäßige Lawinengefahr
  • Stufe 3: erhebliche Lawinengefahr, Lawinen an Steilhängen wahrscheinlich
  • Stufe 4 und 5: große und sehr große Lawinengefahr

Am besten meidest Du die Gefahren von Risiko-Gebieten. Auch bei schlechter Sicht und Wind solltest Du lieber auf den gesicherten Pisten bleiben und vom Tiefschneefahren absehen. Idealerweise buchst Du Deinen Freeride-Trip bei einem ortskundigen Guide oder bei Powderchase. So bist Du auf der sicheren Seite und bekommst zugleich den ein oder anderen Expertentipp zum Pulverschnee-Fahren.

Den perfekten Pulverschnee finden: Tipps von Powderchase

Die Suche nach dem perfekten Powder ist meist nicht einfach und die entsprechende Vorbereitung für den Ski-Ausflug ist zeitaufwändig und lässt wenig Raum für Spontanität. Wenn Du einfach nur Powder-Feeling erleben möchtest, ohne Dich um viel kümmern zu müssen, kannst Du Dich bei einem Skitouren-Veranstalter wie Powderchase anmelden: Der Veranstalter kümmert sich um die gesamte Organisation Deines Freeride-Adventures – von der Schneesuche bis zur Hotelbuchung.

Falls Du die Suche nach dem besten Tiefschnee lieber selbst in die Hand nimmst, schadet es nicht, sich Tipps von den Profis zu holen. Ricarda gehört zum Team von Powderchase. Ihr Job ist es, die besten Gebiete zum Freeriden zu finden. Im Exklusivinterview verrät Ricarda, wie sie bei der Suche nach den besten Spots zum Powdern vorgeht.

Freeride-Gebiete finden

Schöffel: Hallo Ricarda! Du bist ja schon seit Langem eine Expertin bei der Auswahl von Gebieten und Gelände für ein Freeride-Wochenende. Erzähl uns doch, wie das bei Euch so abläuft?

Ricarda: Zuerst überlegen wir, wo es in der Saison grundsätzlich bisher am meisten geschneit hat. Manchmal gibt es einen sogenannten „Nordwinter“ – sprich die Nordseite der Alpen gibt den meisten Schnee ab. Manchmal ist es aber auch eher ein „Südwinter“ – dann ist es zum Beispiel in den Dolomiten gut zu fahren.

Als nächstes sehen wir uns auf verschiedenen Wetterplattformen die Vorhersage für die kommenden Tage an: Wo schneit es am meisten? Ist es warm? Ist es kalt? Wie soll das Wetter an den Wochenendtagen werden? Das wiederholen wir die nächsten zwei Tage und grenzen die Freeride-Skigebiete – wie in einem Ausschlussverfahren – bis zum letzten ein.

Schöffel: Gibt es denn so etwas wie „Schneegaranten“? Also Gebiete, die so gut wie immer passen?

Ricarda: Es gibt schon Freeride-Gebiete, in denen es auch weiter unten, also oberhalb der Baumgrenze, coole Runs gibt, in denen es steil oder etwas flacher zugehen kann. Ein gutes Beispiel ist Warth-Schröcken. Bei gutem Powder-Schnee findet man hier – unabhängig vom aktuellen Wetter – etwas Gutes zum Fahren! Und auch tollen Schnee gibt’s hier oft!

Warum das Wetter wichtig ist

Schöffel: Wieso sind Fragen wie „Wie warm oder kalt ist es? Wie wird das Wetter an den Wochenendtagen?“ bei der Vorbereitung zum Freeride-Skifahren denn wichtig? Ist nicht nur die Schneemenge entscheidend?

Ricarda: Die gefallene Neuschneemenge ist natürlich das Wichtigste. Aber auch bei einem halben Meter Neuschnee kann man ins falsche Freeride-Skigebiet fahren. Wenn es zum Beispiel sehr kalt wird, würde ich eher nicht auf ein vergletschertes Gebiet über 2.500 Höhenmetern fahren. Bei schlechterem Wetter bieten sich Gebiete unterhalb der Baumgrenze zum Freeride-Skifahren an. Dort ist die Sicht durch die vielen Bäume einfach deutlich besser. Wichtig ist auch die Einschätzung der Lawinensituation. Es bringt nichts, bei 40 Zentimeter Neuschnee zu einem Freeride-Spot zu fahren, der nur steile Runs hat.

Schöffel: Apropos 40 Zentimeter Neuschnee. Wie sollte der ideale Freeride-Schnee denn sein?

Ricarda: Es gilt eigentlich immer: Je leichter der Schnee, desto besser! Schwerer (Neu)schnee liegt vor allem dann, wenn es direkt nach dem Schneien warm wird oder sogar reinregnet. Dadurch kann die Abfahrt ziemlich anstrengend sein.

Powder-Suche ist Übungssache

Schöffel: Insgesamt hört sich das schon eher nach einer komplexen Entscheidungsfindung an, den besten Schnee zum Powder-Skifahren zu finden…?

Ricarda: Das stimmt, aber mit der Zeit bekommt man Übung darin. Es ist einfach eine Wechselbeziehung zwischen aktueller Wettervorhersage, Schneefallhistorie und Gebietskenntnis. Aber ich kann nur alle ermutigen, sich da mal ein wenig reinzufuchsen! Denn es macht einfach Spaß, sich damit auseinanderzusetzen. Und wie auch beim Pulverschnee-Fahren gilt: Übung macht den Meister!

Welcher Ski zum Freeriden?

Schöffel: Die Auswahl an Skiern ist ja inzwischen riesig. Mit welchen Skiern seid Ihr denn unterwegs und warum?

Ricarda: Wir haben meist ein bis zwei Skier während einer Saison im Einsatz. Ein paar sind recht breit und eher lang und für die abfahrtsorientierten Powdertage des Jahres gedacht. Je breiter der Ski ist, desto mehr Auftrieb hat er und desto besser kann man auf dem Neuschnee „surfen“. Um die 90 Millimeter unter der Bindung sollte der Ski mindestens haben. Mein Lieblingsski für diese Tage ist der Blaze mit 104 Millimetern unter der Bindung. Er ist relativ leicht, wendig, macht aber auch auf der Piste noch Spaß!

Im zweiten Teil der Saison nehmen bei uns die Tourentage zu, so dass wir meistens zu einer leichteren Bauweise wechseln. Je weniger Gewicht beim Aufstieg, desto mehr Muskelpower für die Abfahrt! Mein Lieblingsski ist der Mantra V- Werks von Völkl. Leicht, sehr stabil und ein echtes Multitalent!

Wie funktioniert die Powderchase?

Schöffel: Wie dürfen wir uns denn Eure Tage kurz vor dem Powderchase Wochenende vorstellen? 

Ricarda: Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer buchen ein bestimmtes Wochenende, erfahren aber erst zwei Tage vor der Abreise, wo es zum Tiefschneefahren hingeht. Bei uns geht die Suche nach dem Spot aber meistens bereits fünf Tage vorher los.

Die Tage kurz vor dem Wochenende sind schon immer sehr hektisch. Ich spreche dann mit vielen Bergführern aus verschiedenen Regionen. 100 Whatsapps und 15 Telefonate täglich sind absolut keine Seltenheit. Oft ist es nämlich so, dass der Wetterbericht zwar Schnee im Nordosten ansagt, das „Mikroklima“ vor Ort dann aber ganz anders ausfällt als das große Ganze. In diesen, nicht seltenen Fällen, ist eine direkte Einschätzung entscheidend.

Schöffel: Vielen herzlichen Dank für Deine Tipps! Wir wünschen Dir eine fantastische Zeit beim Powdern!

Über Ricarda:

Ricarda ist als Leiterin von Powderchase ein echter Tiefschnee-Profi. Sie liebt Freeriding und fährt leidenschaftlich gern durch die steilsten und schmalsten Couloirs.

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Auf der Suche nach der idealen Kleidung zum Powdern?

Die beste Funktionsbekleidung für Skitouring und Freeriding findest Du bei Schöffel! Unsere Ski-Touring-Kollektion wurde speziell für die besonderen Anforderungen beim Tiefschneefahren entwickelt. Zum Freeriden solltest Du darauf achten, dass Deine Kleidung sich durch eine hohe Wassersäule auszeichnet, atmungsaktiv ist und Dir gleichzeitig eine gute Wärmeleistung bietet.

Für Dein Ich bin raus-Freeriding empfehlen wir Dir das 3L Jacket Cimerlo L für Damen und das 3L Jacket Cimerlo M für Herren: 3-Lagen GORE-TEX® Material schirmen Dich perfekt vor Nässe und Kälte. Bei einer Wassersäule von 28.000 Millimetern bleibst Du trocken und die optimale Atmungsaktivität der Funktionsjacke sorgt für ein angenehmes Körperklima bei Aufstieg und Abfahrt. Weitere Features, auf die Du Dich freuen kannst, sind die helmtaugliche Kapuze, der abnehmbare Schneefang und ein verstellbarer Armabschluss mit Stulpe.

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Unberührte Schneedecken soweit das Auge reicht und weiße Berggipfel um Dich herum. Als Freerider kannst Du nicht widerstehen und willst unbedingt in Dein Ich bin raus-Abenteuer im Pulverschnee eintauchen. Jetzt weißt Du, wie Du den besten Freeride-Schnee finden kannst.

Wir für unseren Teil freuen uns schon auf viel Pulverschnee in der Ski-Saison 2022/23! Wir wünschen Dir viel Spaß bei Deinem nächsten Erlebnis im perfekten Pulverschnee!

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