History of the Brand: die Geschichte von Schöffel

Schöffel Blog / 06.12.2022

Den Namen Schöffel verbindet man mit Outdoor, Spitzensport, High-Tech-Textilien und innovativer Materialtechnologie. Aber wusstest Du, dass wir ganz ursprünglich einmal Stricksocken verkauft haben? In den über 200 Jahren unserer Unternehmensgeschichte hat sich viel verändert. Jedes Jahrzehnt hatte seine eigenen Herausforderungen und mit jedem Jahrzehnt haben wir uns weiterentwickelt.

Wie ein Bergsteiger, der sich über die Jahre an immer höhere Gipfel wagt, haben auch wir unsere Ansprüche an unser Unternehmen, unsere Produkte und unseren sozialen und ökologischen Impact stetig gesteigert. Heute gehören wir zu den Markenführern im Bereich Outdoor- und Skibekleidung. Unsere kleinen Anfänge, unsere Wurzeln und Werte haben wir dabei nie vergessen. Wie diese Werte aussehen und wie Schöffel vom hausierenden Sockenhändler zum innovativen Spitzenunternehmen wurde, erzählen wir Dir hier.

Die Familie und ihre Werte

Die Familie Schöffel war schon immer naturverbunden und hegte eine besondere Liebe zu den Bergen. Maßgeblich gefestigt wurde dies durch Hubert Schöffel, der unser Unternehmen über Jahrzehnte hinweg führte und prägte.

Über sieben Generationen hinweg haben beide – die Familie und das Unternehmen Schöffel – Höhen und Tiefen erlebt. Dass wir in über 200 Jahren aller Widrigkeiten zum Trotze nie aufgegeben haben und uns immer weiterentwickelten, verdanken wir unserer Überzeugung, dass stets der Mensch im Mittelpunkt steht.

Den eigenen Weg zu finden ist nie leicht. Weder für Menschen noch für Unternehmen. Wir haben schon vor Jahrzehnten eine Gradwanderung eingeschlagen: Den Grad zwischen Tradition und Innovation meistern wir, weil wir aus voller Überzeugung handeln. Dabei sind wir nicht allein, die Vision einer Zukunft im Einklang mit der Natur teilen wir glücklicherweise mit vielen Menschen und manche von ihnen, wie Felix Neureuther, unterstützen unsere Seilschaft auf dem anspruchsvollen Weg.

Alles, was wir tun, ergibt sich aus unseren Werten heraus und diese ergeben sich wiederum aus der bewegten Geschichte unserer Familie.

Ein Familienbetrieb ist etwas Wunderbares. Es ist etwas, wo man sagen kann: Hier spielt nicht nur das Geld, sondern auch das Herz eine Rolle.

Von Stricksocken und einem Prinzen: die Anfänge von Schöffel

Unsere Geschichte beginnt im Jahr 1804. In Frankreich regiert Napoleon, Franz I. begründet das Kaisertum Österreich und Thomas Jefferson wird zum dritten Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Die erste Schienendampflokomotive der Welt absolviert ihre Probefahrt, Schillers „Wilhelm Tell“ wird in Weimar uraufgeführt und fernab von all dem meldet im ländlichen Schwabmünchen ein Mann einen Handel für Strümpfe und Nachthauben an, ohne zu wissen, was er damit in Bewegung setzen sollte: Georg Schöffel.

Familie Schöffel: die strickenden Landwirte

Die Schöffels waren eine Bauernfamilie. Und wie alle Landwirte zu dieser Zeit führten sie ein Leben, das von harter Arbeit geprägt war. Stallarbeit, pflügen, sähen, ernten, dreschen – Maschinen, die die Arbeit erleichtert hätten, gab es damals noch nicht. Selbst die erste elektrische Glühlampe sollte erst 31 Jahre später erfunden werden. So verbrachten die Schöffels ihre Abende bei Kerzenschein, wo sie in ihrer Bauernstube Wollsocken strickten. Mit seinem Pferdefuhrwerk wollte Georg durch die Dörfer ziehen und die Socken verkaufen. Er beantragte und bekam die Konzession dafür: Die Firma Schöffel war geboren.

Nun war das beginnende 19. Jahrhundert freilich keine ruhige Zeit. In Europa tobten die Koalitionskriege, nur wenig später fiel Frankreich in Spanien ein. Die Orientkrise, die Belgische Revolution und der Schleswig-Holsteinische Krieg, sie alle fanden in den ersten 50 Jahren dieses Jahrhunderts statt. Mitten in den Wogen der Politik trieben die einfachen Leute, unter ihnen die Schöffels. Georgs Sohn Josef traf das Schicksal der meisten jungen Männer zu dieser Zeit: Er wurde einberufen und musste in den Krieg ziehen.

Josef Schöffel und Kronprinz Ludwig

Die Schlacht, in der Josef kämpfte, sollte das Schicksal der Familie Schöffel nachhaltig beeinflussen. Es ist nicht überliefert, wie es sich damals zutrug, aber Josef rettete in dieser Schlacht einem Kameraden das Leben. Ein Kamerad, der niemand geringeres war als Kronprinz Ludwig, der Sohn Königs Maximilians I. von Bayern. Naturgemäß war das bayerische Königshaus dem jungen Bauernsohn außerordentlich dankbar, das Leben des Thronfolgers gerettet zu haben. Josef wurde mit einer lebenslangen Leibrente entlohnt. Der junge Schöffel hätte wer weiß was mit diesem Geld anstellen können, doch schon damals zeigte sich der Geschäftssinn, der der Familie heute noch im Blut liegt. Josef entschloss sich, das Geld in den Strumpfhandel seines Vaters zu investieren. Es war eine gute Entscheidung, wie sich zeigen sollte. Der Sockenhandel lief gut, Josef heiratete die Landwirtstochter Theresa und gemeinsam lassen sie sich in Schwabmünchen nieder, von wo aus der Textilhandel ab sofort betrieben werden sollte und wo Schöffel bis heute seinen Unternehmenssitz hat.

Schöffel und das Wandern

Wie die Räder in den Spinnereien drehte sich auch das Rad der Zeit unentwegt fort. Kinder wurden geboren, Großeltern starben, der Textilhandel der Schöffels erlebte gute und harte Zeiten, aber er überdauerte.

 

Die Brüder Ludwig und Hubert

Auf ihr Geschäft hatte die Familie Einfluss, doch wie jede andere Familie waren auch die Schöffels immer dem Zeitgeschehen ausgeliefert – und dieses war kein schönes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wieder einmal müssen die Schöffels einen herben Schicksalsschlag verkraften: Sohn Ludwig fällt im Krieg in Russland. Als sei der Verlust des geliebten Familienmitglieds nicht schon schlimm genug, stellt der plötzliche Tod Ludwigs auch die Firma Schöffel vor ein Problem, denn Ludwig war es, der das inzwischen gewachsene Unternehmen hätte weiterführen sollen. Wie sollte es weitergehen? Ludwigs jüngerer Bruder Hubert wagt den Schritt, in Ludwigs Fußstapfen zu treten.

Huberts Liebe zu den Bergen

Nun wäre es sicher ein Leichtes gewesen, diesen Fußstapfen einfach auf dem von Ludwig angedachten Weg zu folgen. Aber Hubert war immer schon ein Bursche, der eigene Wege ging, waren diese auch noch so herausfordernd. Mit gerade einmal 13 Jahren hatte der kleine Hubert schon das erste Mal den Heilbronner Weg, einen der ältesten Klettersteige der Alpen, bezwungen. Ob im Geschäftsleben oder am Berg: Hatte Hubert eine Vision, ließ er sich durch nichts von ihrer Verwirklichung abhalten.

Wie auch das Kaufmannstum war Hubert die Liebe zum Bergsport bereits in die Wiege gelegt worden: Vater Ludwig war Gründungsmitglied des Deutschen Alpenvereins. So verwundert es nicht, dass Hubert jede freie Minute in den Bergen verbrachte. Freitagabends verabschiedet er sich aus Schwabmünchen auf die Gipfel der Alpen, am Montagmorgen steht der Juniorchef wieder pünktlich im Geschäft der Schöffels.

Besondere Begegnungen

Bei den Touren durch die geliebten Berge erlebte Hubert seine persönlichen Ich bin raus-Momente und traf dort viele Gleichgesinnte, die seine Liebe zu den Bergen teilten und ihn inspirierten. Einer davon war Edmund Hillary. Gerade einmal zwei Monate, nachdem Hillary 1953 als erster Mensch den Mount Everest erklommen hatte, traf Hubert ihn zufällig auf einer Hütte im Ötztal. Hillarys Bescheidenheit und Demut beindruckten Hubert zutiefst. Demut lernte Hubert aber auch von den Bergen selbst: Auf seinen Gletschertouren blieben brenzlige Situationen nicht aus. Einmal musste er einen Gefährten aus einer Gletscherspalte retten. Der Verunglückte überlebte und schaffte es noch am selben Tag mit Hubert zusammen auf den Gipfel.

Hubert Schöffel und seine Vision

Fünf Jahre später – Hubert ist inzwischen 28 – sollte er sich auf einen Weg wagen, der vielen als nicht weniger riskant erschien: Er lenkt das Profil der Firma Schöffel auf völlig neue Bahnen. Zunächst gibt er den Bau eines Bekleidungshauses in Auftrag: groß, modern, zukunftsorientiert. Es ist das Jahr 1958 und Deutschland erlebt sein Wirtschaftswunder. Nach den schlimmen Jahren des Krieges geht es aufwärts: Mit dem Wiederaufbau kommt die Lebensfreude zurück zu den Menschen. Es gibt genug Arbeit für die Bevölkerung. Der Wohlstand in Deutschland wächst, die Umsätze im Einzelhandel steigen. Hubert beschließt, in eine Hosenfabrik zu investieren. Es ist das Jahr 1961, in dem auch Huberts Sohn, der heutige Geschäftsführer Peter Schöffel, das Licht der Welt erblickt.

 

Schwere Zeiten und ein Entschluss

Das Geschäft mit den Hosen läuft anfangs gut, aber die Konkurrenz ist stark. Im Dezember 1966 kommt es zu einem einschneidenden Erlebnis für Hubert und seine Familie: Schöffel muss Kurzarbeit anmelden. Aus dem „Schockerlebnis“, wie Hubert es später bezeichnet hat, wächst in ihm eine neue Vision und wieder beweist er Weitsicht und Wagemut: Er geht das Risiko ein, in eine neue Fabrik zu investieren und das Sortiment von Schöffel innerhalb nur zweier Jahre komplett auf Sportbekleidung umzustellen.

„Die vielen Stunden und Tage, die ich in meiner Kindheit und Jugend in den Bergen verbringen durfte, ließen mich in den 60er Jahren erkennen, dass das Thema Outdoor, unterstützt durch die damalige Freizeitentwicklung, eine Marktlücke war. 1967 beschloss ich meinen bis dato kleinen Betrieb für Straßenhosen ganz auf Sport und Freizeit auszurichten.“ – Hubert Schöffel

1967 beschloss ich meinen bis dato kleinen Betrieb für Straßenhosen ganz auf Sport und Freizeit auszurichten.

Schöffel revolutioniert die Branche

Was damals für Kopfschütteln gesorgt hatte, erwies sich als richtig: 1975 wird Schöffel Marktführer bei Wanderbekleidung und hat diese revolutioniert. „Die Bergsportbekleidung war eine Art Tarnbekleidung in der Natur“, erzählte Hubert Schöffel einst über seine Anfangszeit in der Welt der alpinen Funktionsbekleidung. „Es gab nur Sand oder Beige – vielleicht noch ein Oliv. Das war aber schon eine verwegene Farbe.“ Hubert wäre nicht Hubert gewesen, hätte er sich damit abgefunden. So ist es wenig überraschend, dass die ersten farbigen Anoraks überhaupt – in leuchtendem Rot und üppigem Blau – aus dem Hause Schöffel kamen.

Ein waghalsiger Plan: GORE-TEX®

Der Weg des Vordenkers ist manchmal ein einsamer, denn Visionen, die nicht verstanden werden, stoßen auf Ablehnung. Im Jahr 1983 hieß es auf der ISPO „Der Schöffel ist verrückt geworden!“ Denn wieder hatte Hubert Schöffel etwas Ungeheuerliches gewagt: Er hatte bei der neuen Kollektion ganz auf GORE-TEX®  gesetzt. Nun muss man dazu wissen, dass das heute etablierte Hightech-Material in seinen Anfangsjahren noch unausgereift war und einen außerordentlich schlechten Ruf besaß. Wie Hubert ausgerechnet mit GORE-TEX® arbeitete, verstand keiner. Das Risiko, das der Schwabmünchner einging, war enorm.

Das Kopfschütteln über Hubert sollte sich bald in Respekt wandeln, denn Schöffel entwickelte das Material maßgeblich weiter und fügte der Schöffel Erfolgsgeschichte ein neues Kapitel hinzu: Heute ist GORE-TEX® aus der Welt der Funktionsbekleidung nicht mehr wegzudenken!

Wenn eine Idee richtig ist, dann sagt es gar nichts, wenn der erste Versuch misslungen ist.

Das Erbe von Hubert Schöffel

Innovation erfordert Mut. Hubert wusste das und hat diese Überzeugung, ebenso wie die Liebe zu den Bergen, seine Kinder weitergegeben. Inzwischen hält Peter bei Schöffel das Heft in der Hand und auch er ist Visionär und der Natur verbunden: Schöffel auf die Zukunft auszurichten und Nachhaltigkeit zum zentralen Wert des Unternehmens zu machen, das hat er sich zum Ziel gesetzt. Und wie auch schon sein Vater Hubert, gibt Peter die Werte der Familie Schöffel an seine Kinder, an Jakob und Johanna, weiter.

Blick in die Zukunft: Nachhaltigkeit bei Schöffel

Nachhaltigkeit bedeutet aber nicht nur soziale Nachhaltigkeit, sondern auch nachhaltiges Wirtschaften im ökologischen Sinne: Die Natur in ihrer Schönheit für die nächsten Generationen zu erhalten, ist die Vision, die Peter maßgeblich antreibt.

In diesem Jahr wurde unser Unternehmen gleich doppelt für unseren Einsatz für Nachhaltigkeit ausgezeichnet: Die Branchenexperten von Outdoor.Markt würdigten uns mit dem 1. Platz der Outdoor.Markt Trophy und auch der ISPO Award 2022 ging für die revolutionäre, CIRC Pants LOOOP an Schöffel. Mit jeder einzelnen dieser nachhaltigen Funktionshosen werden 97 % Polyester rückgewonnen, 100 g Schnittreste recycelt und 150 g Erdöl gespart! Unsere patentierte Technologie revolTEX® macht es möglich, Polyester aufzulösen und in seine chemischen Grundbausteine zurück zu verwandeln: So sparen wir fossile Brennstoffe ein und können das gesamte, in der Herstellung verwendete, Wasser zurückgewinnen. Der Ressourcenkreislauf wird geschlossen und der Kreislauf der Natur bleibt gesund.

Diesen Weg der Nachhaltigkeit wird Schöffel auch in Zukunft konsequent weitergehen. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, Umweltschutz nicht nur zu leben, sondern auch über nachhaltigen Konsum im Outdoorsport aufzuklären.

Schöffel hat es sich zum Ziel gesetzt, die Schönheit der Berge zu erhalten und unseren Generationenauftrag erfüllen, indem Innovation konsequent weitergelebt wird. Komm mit uns auf den Weg!

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Tradition und Innovation bei Schöffel

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