Wir feiern 50 Jahre Outdoor: Wenn die Berge rufen...

„Ich bin raus.“ Unser Slogan drückt nicht nur unsere Leidenschaft für die Berge und die Natur aus. Sondern er spiegelt auch ein Stück weit unsere Geschichte wieder. Und unseren Anspruch, dass wir nicht immer alles machen müssen, nur weil andere es so machen. Da sind wir manchmal eben auch – raus. Und tun stattdessen Dinge, die sonst keiner tut. Weil wir davon überzeugt sind. Auch wenn uns – erstmal – keiner glaubt.

Unsere Geschichte ist geprägt von einer unbändigen Leidenschaft zu den Bergen. Von ungewöhnlichen Ideen und mutigen Entscheidungen. Aber genauso von Rückschlägen und Unsicherheiten. Und sie ist vor allen Dingen auch eine Familiengeschichte.

Lass Dir von Vater und Sohn, Seniorchef Hubert Schöffel und CEO Peter Schöffel, erzählen, wie wir in den letzten 50 Jahren den Weg von Straßenhosen zur Hightech-Funktionsbekleidung fanden. Und was uns dabei antrieb, was uns heute antreibt und immer antreiben wird.

Wenn die Berge rufen…

„Die innere Verbundenheit zu den Bergen war einfach da.“- Hubert Schöffel

Keine Frage: Die Liebe zu den Bergen und seine Leidenschaft für Outdoor wurden Hubert Schöffel bereits mit in die Wiege gelegt. Sein Vater, Gründungsmitglied des DAV, nimmt ihn von klein auf mit in die Berge. So ist er schon als Kind regelmäßig in den Allgäuer Alpen unterwegs und geht bereits im Alter von 13 Jahren einen der dort anspruchsvollsten Höhenwege: Den Heilbronner Weg.

Später, als junger Mann, ist er Juniorchef im Einzelhandel seiner Eltern – und jedes Wochenende draußen anzutreffen: Die Berge rufen ihn Freitagabend und lassen ihn erst montagmorgens wieder gehen.

Genau diese Liebe und Verbundenheit zu den Bergen ist es, die unserem Unternehmen in den 60er Jahren eine neue Richtung gibt – und es dahin geführt hat, wo wir heute stehen: Zur Nummer zwei im deutschsprachigen Outdoormarkt.

1967: Das Schicksalsjahr für Schöffel

„Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung, die mein Vater vor 50 Jahren getroffen hat.“- Peter Schöffel

Im Jahre 1967 besitzt Hubert Schöffel neben einem modernen Bekleidungshaus auch einen noch recht jungen Bekleidungsbetrieb für Straßenhosen. Hier muss er allerdings feststellen, dass dieser so überhaupt nicht läuft. Gleichzeitig läuft aber auf einmal etwas Anderes: Der Mensch.

Die Wirtschaftswunderjahre in Deutschland beendeten die Zeit der politischen und wirtschaftlichen Ungewissheit. Es zeigen sich die Früchte der harten Nachkriegsarbeit: Die ersten Tarifverträge, die schrittweise Reduzierung der Wochenstunden, Urlaubsregelungen, Urlaubsgeld. Der Wohlstand hält Einzug. Und mit dem Wohlstand kommt die Freizeit. Auf einmal ist Zeit für Dinge neben der Arbeit: Sport. Bewegung. Gesundheit. Das sind die Themen, mit denen man sich plötzlich beschäftigt.

Und Hubert Schöffel erkennt die Marktlücke: Er schmeißt die Straßenhosen aus dem Unternehmensregal und setzt konsequent auf Wander-, Bergsport- und Ski-Bekleidung. Er wagt sich auf einen Markt, der bisher noch von niemandem bedient wird. Und wird belohnt.

Die graue und schwere Welt des Bergsports

„Wir haben immer wieder neue Ideen auf den Markt gebracht, die den Markt aufgemischt haben.“

So beginnt sie also, unsere Outdoor-Geschichte. Mit Wandershorts und Kniebundhosen. Es folgen die allerersten elastischen Kniebundhosen und – ebenfalls eine Sensation – kurz darauf die ersten elastischen Cordbundhosen.

Nur vier Jahre später ist Schöffel Marktführer für Bundhosen. Und vier Jahre darauf Marktführer für Anoraks.

Aber was heute so einfach klingt, war es damals keineswegs. So ist es vor allem die vorherrschende Geisteshaltung, die Hubert Schöffel vor enorme Herausforderungen stellt:

„Es war wahnsinnig schwer, neues durchzusetzen. Die Welt des Bergsports war so konservativ festgefahren.“ - Hubert Schöffel

Wanderbekleidung gab es gar keine – es gab nur Bergsportbekleidung. Und die war Welten von dem entfernt, was uns heute auf den Berg begleitet:

„Die Bergsportbekleidung war eine Art Tarnbekleidung in der Natur. Es gab nur Sand oder Beige – vielleicht noch ein Oliv. Das war aber schon eine verwegene Farbe.“ - Hubert Schöffel

Leicht, farbig, funktional? Von wegen:

„Vor 50 Jahren galt der Grundsatz: Je schwerer, desto besser. Das war eine ganz andere Welt.“ - Hubert Schöffel

Aber es ist auch genau dieses Umfeld, das Hubert Schöffel herausfordert. Motiviert. Antreibt. Zu seiner Passion für die Berge kommt seine Leidenschaft für Pionierarbeit. Sein Gespür für revolutionäre Ideen – und das Durchhaltevermögen, diese Ideen auch durchzusetzen:

„Das hat mir immer Spaß gemacht: Immer wieder mit Neuerungen zu kommen, für diese Neuerungen die Fahne hochhalten und propagieren.“ - Hubert Schöffel

Und so sagt Hubert Schöffel auch den damals vorherrschenden Tarnfarben in der Wanderbekleidung den Kampf an.

Und plötzlich kommt Farbe in den Bergsport

„Ich war immer schon ein leidenschaftlicher Fotograf. Und in einer grauen Felslandschaft hebt ein roter oder blauer Anorak das ganze Foto.“

Sentis. So heißt er, der allererste farbige Anorak, den Hubert Schöffel auf den deutschen Markt bringen möchte. Und das keineswegs in Tarnfarben, sondern in einem knalligen Rot und einem strahlenden Blau.

Als er damit jedoch zu einem der wichtigsten Einkäufer geht, wird er ausgelacht:

„So lange ich Einkäufer im Hause bin, werden Sie nie einen roten oder blauen Anorak verkaufen.“ - Einkäufer zu Hubert Schöffel

Aber Hubert Schöffel glaubt an seine Idee. Und ist erfolgreich: Sentis setzt sich am Markt durch. Genauso wie sich kurze Zeit später auch die gepolsterte Schulter durchsetzt. Oder die Jethose, eine Skihose, die über dem Stiefel befestigt wird.

Und so geht es weiter, Schritt für Schritt, bis zu einer der wichtigsten Stationen in unserer Unternehmensgeschichte.

Das Kapitel GORE-TEX®

Die Geschichte von GORE-TEX® ist das beste Beispiel dafür, dass der Erfolg eben ganz oft nicht beim ersten Anlauf kommt – und dass es sich lohnt, dranzubleiben.

Wir befinden uns inzwischen Ende der 70er Jahre. Neue Materialien und neue Beschichtungsverfahren halten Einzug in die Textilwirtschaft. Die neuen Zauberworte heißen winddicht, wasserdicht und atmungsaktiv. Und GORE-TEX® ist die Membrane dazu. Die wäre jedoch fast mit Schmach und Schande abgesoffen – im wahrsten Sinne des Wortes: Eine wasserdichte Jacke, die nach kurzer Zeit nicht mehr trocken hält? Die will keiner:

„Wenn Sie das Wort Gore in den Mund genommen haben – das stieß auf blanke Ablehnung!“ - Hubert Schöffel

GORE-TEX® steht erst in den Startlöchern – und schon kurz vor dem Aus. Hubert Schöffel und die Firma Gore allerdings geben nicht auf:

Schneller, höher, weiter? Da sind wir raus!

„Wir möchten unseren Kunden das schlechte Gewissen nehmen, nicht auf 8.000ern unterwegs zu sein.“

Es folgen Jahre des Booms, die mit dem nächsten Generationenwechsel im Hause Schöffel einhergehen: 1986 steigt Sohn Peter Schöffel ins elterliche Unternehmen ein, Anfang der 90er Jahre übernimmt er die Geschäftsleitung.

Er teilt die Leidenschaft seines Vaters für die Berge:

„Schöffel ist heute Wander- und Skibekleidungsprofi – und das kann man nur sein, wenn man selbst auch eine Leidenschaft dafür entwickelt.“ -

Und er teilt die Überzeugung seines Vaters: Eine Marke wie Schöffel kann man nur dann erfolgreich führen, wenn die Liebe zu den Bergen keine Worthülse ist. Wenn die Faszination und die Leidenschaft für dieses draußen sein von ganz tief drinnen kommt. Nur dann kann man Produkte herstellen, die all diejenigen, die diese Leidenschaft teilen, glücklich machen.

Und das wissen wir alle bei Schöffel. Egal ob CEO, Designer, Schneider, Produktentwickler oder Marketingexperte.

Vor allem aber sind wir der Überzeugung, dass es nicht wichtig ist, ob es draußen spektakulär war. Schneller-weiter-höher ist nicht das Kriterium für ein erfolgreiches Outdoor-Erlebnis. Es zählt einzig und allein, dass man dort gewesen ist. Dass man draußen war. Und dass man wiederkommen wird. Lieber heute als morgen, lieber jetzt als gleich.

Das kann der Heilbronner Weg sein. Aber auch der tägliche Spaziergang mit dem Hund. Die lang erträumte Alpenüberquerung. Oder die kleine Runde nach Feierabend.

„Am Ende des Tages heißt „Ich bin raus“ für mich: Trenne mal die Tagesgeräusche von dem, um was es wirklich geht.“ - Peter Schöffel

Es sind die großen und kleinen Fluchten vom Alltag. Raus aus der aktionistischen Tagesgetriebenheit, rein in das Naturerlebnis. Und genau dafür stellen wir Outdoor-Bekleidung her.

Das tun wir jetzt seit 50 Jahren. Und das werden wir auch weiterhin tun. Und wir sind gespannt, was noch alles auf uns zukommt.

Blick in die Zukunft – nicht ohne Blick zurück

„Ich stelle immer wieder den Vergleich an: Wie war meine Arbeitswelt – und wie ist die Arbeitswelt von Peter? Da sind wirklich Welten dazwischen. Mir wird manchmal schwindlig, wenn ich diesen Unterschied sehe.“

Natürlich stehen wir heute vor ganz anderen Herausforderungen als vor 50 Jahren. Aber so wie sich die Leidenschaft zu den Bergen und zur Natur als ein roter Faden durch unsere Geschichte zieht, so tut dies auch unser Drang nach Innovation. Nach neuen Produkten. Neuen Ideen. Ohne dabei aber unsere Geschichte und unsere Werte aus den Augen zu verlieren:

„Grundlage für Innovation ist für uns auch, hier am Standort die Schnitte zu entwickeln. Hier am Standort nach wie vor eine Schneiderei zu haben, um Nadel und Faden nicht zu verlernen.“

Innovation ist wichtig, und gleichermaßen eine Herausforderung. Der wir uns gerne stellen. Auch dafür hat Peter Schöffel 50 Jahre, nachdem sich sein Vater entschieden hat, voll auf Wander- und Bergsportbekleidung zu setzen, unser neues Entwicklungscenter ins Leben gerufen:

Eine Entwicklung daraus kennst Du schon: OUTLEISURE, unsere urbane Outdoor-Kollektion, die diesen Herbst neu auf den Markt gekommen ist. Und das ist erst der Anfang.

Natürlich sind wir auch immer wieder draußen unterwegs: Am Berg, in den Wäldern, im Schnee. Dort holen wir uns unsere Inspiration, dort schalten wir ab – und dort testen wir unsere Produkte:

„Keiner prüft Outdoor-Bekleidung besser als der Berg.“

Und deswegen werden wir auch die nächsten Jahrzehnte Outdoor-Bekleidung herstellen, die mit dem Besten ausgestattet in diese Prüfung geht, das wir aufzubringen vermögen: Unserer Erfahrung, unserem Know-How, unserem Engagement – vor allem aber unserer Leidenschaft für die Berge und die Natur.

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